Psst, kommt mal ein bisschen näher, denn ich möchte heute über ein Thema sprechen, für das es vielleicht angenehmer ist, wenn wir ein bisschen zusammen rutschen: Die Menstruationsblutung.
Ich habe mir nach der Geburt unserer zweiten Tochter eine Spirale einsetzen lassen. Dies hat einmal den positiven Effekt, dass man sich für die nächsten fünf Jahre keine Gedanken um Verhütung machen muss, außerdem blieb bei mir die Menstruationsblutung wirklich komplett aus. Toller Nebeneffekt. Nach dem Entfernen der Spirale (die fünf Jahre sind um!) kam ich mir plötzlich vor wie eine blutige Anfängerin. Wieso ist da plötzlich Blut im Slip? Monatsblutung? Oh nein!!!
Tatsächlich haben mich meine beiden Mitstreiterinnen dann zur offiziellen Testperson erklärt – nimm die Menstruationstasse, davon hört man doch so viel gutes. Ganz ehrlich, ich kannte zu dem Zeitpunkt außer den konsequenten Hardcore-Klimaaktivisten keine Frau, die diese Tasse benutzt. Aber – ich hab sie probiert! Wollt ihr wissen, wie ich damit klar komme?
Meine Erfahrungen mit der Menstruationstasse
Ich habe sie nicht im Internet bestellt, sondern im Drogeriemarkt. Es gibt zwei unterschiedliche Größen, damit war ich ja als erstes überfordert. Ich habe mich aber für die kleine Variante entschieden. Ich denke, bei einer „normalen“ Monatsblutung reicht diese vollkommen, geht bei mir auch problemlos über Nacht. Ich bin von der Tasse wirklich begeistert – naja, wenn man von einem Menstruations-Accessoire überhaupt begeistert sein kann. Wer ansonsten Tampons benutzt, kommt auch mit dem Cup gut klar. Außerdem macht sich da das wirklich witzige Design der Firma Einhorn gut bezahlt, die wirklich die Nutzung noch mal erklären.
Tatsächlich finde ich die Nutzung der Tasse deutlich hygienischer als Tampons oder Binden. Die Tasse wird ausgespült (war ich bisher noch nicht drauf angewiesen, aber auf einer öffentlichen Toilette kann man eine kleine Wasserflasche in der Tasche haben), danach wieder eingesetzt. Und natürlich irgendwann ausgekocht, um zu sterilisieren. Interessant finde ich, dass ich zum ersten Mal ein Gespür dafür habe, wie viel Blut ich eigentlich während der Monatsblutung verliere. Das habe ich klar überschätzt!
Vertiefende Literatur
Wer mich kennt, weiß, dass ich bei „neuen“ Themen am liebsten ein Buch zu Rate ziehe. Das habe ich bei diesem Thema auch gemacht.
Ich mag gutes Design und gute Illustrationen, vielleicht auch, weil mir selbst dafür das Talent etwas fehlt. Dieses Buch beschreibt den weiblichen Zyklus und ist wirklich hip und cool illustriert. Kein Wunder, dieses Buch ist die Abschlussarbeit von zwei Designerinnen. Wer sein Wissen über den weiblichen Körper also noch mal auffrischen möchte und dabei noch schöne Bilder sehen mag – ich find es wirklich pfiffig und kann mir gut vorstellen, dieses Buch auch an meine Mädchen weiterzugeben.
Sheila de Liz kommt ursprünglich aus Amerika und ist Gynäkologin. Ich habe dieses Buch als Hörbuch verschlungen und bereits zweimal weiterempfohlen. Die Autorin beschreibt nicht nur den weiblichen Körper, sondern geht auch darauf ein, wenn es Probleme gibt. Woran kann es liegen, wenn Geschlechtsverkehr weh tut? Wie ist die weibliche Anatomie, wie sollten Schamlippen eigentlich aussehen? Natürlich kenne ich mich grob mit den weiblichen Themen aus – hier wird aber wirklich noch mal Unterstützung gegeben und dies auf eine charmante, witzige und leichte Art, die trotzdem von hoher fachlicher Kompetenz spricht. Ich hab noch einiges dazugelernt! Wenn ihr Fragen oder Probleme mit eurem Körper habt (Wechseljahre, Zyklus, Geschlechtsverkehr) und ihr euch nicht traut, dies beim Gynäkologen anzusprechen – dann schaut auf jeden Fall mal in dieses Buch!
Fotos: Pixabay und Produktabbildungen