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(Un)perfekter Alltag

Haustiere – Pro (und ein vernächlässigtes Contra)

oder: Unsere neue Katze!

Als ich ein Kind war, hatte ich einen Wellensittich. Meine beiden Schwestern hatten einen Hamster und ein Meerschweinchen. Haustiere gehörten dazu in einem gewissen Alter, und ich denke, dass meine Eltern damit dafür sorgen wollten, dass wir Verantwortung lernen.

Ich halte es auch für eine gute Idee, auf diesem Weg Kinder ein Stückchen erwachsener werden zu lassen. Aber auch für die Eltern kann es etwas Schönes sein, ein Haustier zu haben. So aus reinem Eigennutz, und wenn der gepaart ist mit positiven Erziehungsaspekten – um so besser.

Heute sehe ich auch den Vorteil für den so nötigen Ausgleich zu all dem Stress, den wir als Erwachsene im Berufs- und Privatleben mit all seinen Verpflichtungen so haben.

Welche Vorteile hat es für Kinder, ein Haustier zu haben?

Kind schmust mit Katze auf seinem Arm

Einerseits, wie eben erwähnt, ist da der Aspekt, dass Kinder für ihr Haustier an Wasser und Futter denken müssen. Sie müssen an die Sauberkeit denken, sei es in einem Käfig, in einer Katzentoilette, einem Terrarium oder einem Stall im Garten. Sie müssen sich mit dem Tier beschäftigen, unterschiedlich viel je nach Art des Haustieres, und dessen Bedürfnisse befriedigen.

Dieser Aspekt wird nicht jedes Kind als Vorteil sehen. Da ist eher so etwas wie die Kuscheleinheiten mit Tieren, die auch kuscheln wollen, die als der erstrebenswerte Teil angesehen werden dürften. Oder dass man mit ihnen spielen kann!

Aber ganz wichtig: Egal, wie schlecht man in der Schule gerade ist, wie viel oder wenig Lust man auf Hausaufgaben hat, welchen Streit man mit Freunden hatte (oder den Eltern)… Das eigene Haustier liebt einen bedingungslos. Es kommt zum Kuscheln, und es will auch weiter gefüttert werden und sorgt so auch mal für Kontinuität in unbeständigeren Zeiten.

Und was haben Erwachsene von einem Haustier?

Das Haustier als Seelentröster ist auch für Erwachsene sicherlich manchmal ein Argument. Vielleicht weiß das nicht jeder Erwachsene gleich, wenn er sich ein Haustier anschafft. Die Haustiere haben aber oft feine Antennen dafür, wenn es jemandem schlecht geht, und suchen dann besonders viel Nähe. Das hab ich selbst bei einem Trauerfall in der Familie vor ein paar Jahren erlebt. Die Katze hat damals sicherlich einerseits den fehlenden Part vermisst, und das hat man ihr auch angemerkt. Andererseits hat sie aber auch die bedrückte Stimmung des verbleibenden Parts bemerkt und ist deshalb kaum mehr von seiner Seite gewichen.

Ein etwas lustiger und gruseliger Moment war es damals, als die Katze ein besonderes Geschenk mitgebracht hat: Einen für ihre Verhältnisse ziemlich großen schwarzen Vogel! Leider stellte sich heraus, dass der gar nicht tot war, und plötzlich flog er in der Wohnung herum! War nur ein kurzer Schrecken, er ist gleich durch die Tür entwischt, als wir die geöffnet hatten…

Junge schwarze Katze mit blauen Augen, die neugierig nah in die Kamera schaut

Hilfe gegen Einsamkeit…

Nicht zuletzt sind die Haustiere einfach da. Sie antworten zwar nicht auf das, was man ihnen erzählt. Aber das Erzählen hilft dennoch, vor allem wenn es gerade keinen anderen Ansprechpartner gibt. Und Hunde können ihre Besitzer vor die Tür locken, an die frische Luft, und auch noch für Kontakt zu echten Menschen führen! Inzwischen habe ich festgestellt, dass auch Katzen zu Kontakten führen, zumindest virtuell, nämlich nach dem Posten der zuckersüßen Bilder im WhatsApp-Status durch die Reaktionen darauf.

Junge schwarze Katze mit blauen Augen, die auf den Oberschenkeln liegt.

Ein bisschen „Contra“ brauchen wir auch noch…

Was wäre da zu nennen? Klar, erstmal die Frage, wer sich um die Haustiere kümmert, wenn man selbst im Urlaub ist oder es sonstwie nicht kann. Die Frage sollte man bereits vor der Anschaffung klären. In meinem Fall gibt es jemanden in der Familie und wahrscheinlich auch Nachbarn im Haus, die ebenfalls eine kleine Katze haben seit Kurzem.

Haustiere kosten Geld! Auch das muss man sich vorher überlegen, wie viel es für welche Art ist und ob evtl. sogar eine eigene Krankenversicherung fürs Haustier in Frage kommt. Man braucht Ausstattung, Futter, und Impfungen etc. sind auch erforderlich. Hat man die Frage für sich beantwortet, was es einem wert ist und ob man es sich leisten kann, kann man seiner Entscheidung entsprechend aussuchen.

Hund mit Kratzschutz

Haustiere kosten auch Zeit, für die Versorgung und Beschäftigung mit dem Tier. Noch ein Punkt, den man sich überlegen muss. Die mit dem Haustier verbrachte Zeit dürfte allerdings häufiger auf der Pro-Seite stehen, denn wozu schafft man sich sonst Haustiere an?

Als letzter Punkt: Allergien und die schlichte Angst vor Tieren. Wenn man davon selbst betroffen ist, wird ein Haustier gar nicht erst in Frage kommen. Aber wenn Besucher Allergien oder Angst haben, kann das Familienfeiern schonmal etwas stressiger machen, dazu führen dass das Haustier weggesperrt werden muss, oder aber auch mal zu lustigen Situationen führen… Zum Beispiel wenn die Katze plötzlich da auftaucht, wo man sie nicht erwartet hat und einen ordentlichen Schrecken einjagt 🙂

Wie ist es aktuell bei uns mit Haustieren?

Während ich das hier schreibe (ein paar Wochen vor der Veröffentlichung des Artikels), stehen bei mir bereits eine Kratztonne, ein Katzenbett und ein Katzenklo rum, noch ungenutzt. Etwas Spielzeug ist auch schon da, ebenso eine Transportbox Streu sowie Futter für die erste Zeit. Aber es hat sich eine Weile nichts ergeben.

In der Zwischenzeit hat sich ganz zufällig die Gelegenheit ergeben, kurzfristig und geschenkt von einem Bauernhof ein junges Kätzchen zu bekommen (den jungen schwarzen Kater mit den noch herrlich blauen Augen auf einem Teil der Bilder in diesem Artikel nämlich!). Da haben wir zugeschlagen!

Bei Sylvia gibt es ein Kaninchen im Garten, bei Frauke aktuell noch kein Haustier, aber da ist ein Hund im Bereich des Möglichen 🙂

So, das Haustier ist eingezogen…

… und hat die ersten Wochen bei uns verbracht. Der Start war etwas zurück haltend, er hat sich erstmal für ein paar Stündchen versteckt. Bis er sich rausgetraut und sein neues Zuhause erkundet hat, haben wir ihn ziemlich in Ruhe gelassen. Als er dann langsam warm wurde mit uns, hat er sich als neugierig und verspielt entpuppt. Er kaut zu gern an Schuhen, benutzt beim Spielen noch zu häufig die Krallen und muss noch ein paar Dinge lernen. Insgesamt ist er aber echt lieb, schon beim Einzug sauber gewesen, hat in der kurzen Zeit noch keinen Unfug gemacht und ist eine echte Bereicherung!

Junger schwarzer Kater mit blauen Augen auf einer Decke liegend

Treibende Kraft hinter dem Familienzuwachs war mein Kind im Teenager-Alter. Es sollte erst unbedingt eine Baby-Katze sein, beim Kennenlernen im Tierheim hat sich der Teenager auch vorstellen können, den 5 Jahre alten, nicht eben winzigen Kater Cat Norris zu nehmen. Dass es jetzt durch Zufall doch ein kleines Kätzchen geworden ist, freut sie jetzt aber! Und nun? Sind die beiden unzertrennlich!

Mal schauen, wie lange das Übernehmen des lästigeren Teils des Kümmerns um die Fellnase beim Teenager anhält 🙂

Auch noch lustig: Sowohl unseren Kater als auch das Geschwisterchen, das bei einer Freundin wohnt, die mir auch den Kleinen vermittelt hat, haben wir für Katzenmädchen gehalten. Beide sind aber Kater und mussten dann nochmal einen neuen Namen erhalten! 🙂 Unserer heißt Tom, der Bruder Leo.

Ich für meinen Teil habe es bisher nicht bereut, eine Katze ins Haus geholt zu haben. Ich freue mich auf eine lange Zeit mit dem Kater mit dem großen Schmusebedarf!

Bilder: pixabay und eigene

2 Antworten auf „Haustiere – Pro (und ein vernächlässigtes Contra)“

Wir haben uns, nachdem die Kinder ausgezogen waren, vor über 6 Jahren für eine Lagotto Romagnolo Hündin entschieden. Dieses „vierte“ Kind war eine der besten Entscheidungen: sie hat sehr viel Freude und Spaß in unser Leben gebracht. Niemand ! Freut sich mehr, wenn ich abends nach Hause komme ❣️🐾

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