Aus dem Bett springen. Brote schmieren, den Kaffee im Auto trinken. Auf dem Weg zur Arbeit eben noch schnell das Kind an der Bushaltestelle rausgeworfen. Im Job geht es grad so weiter und abends gönnen wir uns dann endlich das 30 minütige Schaumbad inklusive Maske. Entspannung, und zwar sofort. Meine Zeit läuft. Neuerdings = MeTime.
Kennt Ihr das?
Und irgendwie will sich die Entspannung in der Badewanne überhaupt nicht einstellen. Die Gedanken hängen noch im letzten Meeting fest, oder an Sparplänen für den Sommerurlaub oder an Versprechen, die wir leichtsinniger Weise im Vorbeigehen der Erzieherin gemacht haben. Morgens stehen wir müde auf und fühlen uns wie ein Hamster im Rad. So will ich das nicht mehr für mich. Also machte ich mich auf die Suche nach dem Ausgang aus dem Hamsterrad.
Selbstfürsorge ist nicht das Wellness-Wochenende
Um sich ausgeglichen und zufrieden zu fühlen, braucht es mehr als das Schaumbad oder die Shoppingtour. Es ist viel komplexer, und es wird schnell klarer, warum sich die ersehnte Entspannung auf Knopfdruck nicht einstellen will. Selbstfürsorge ist das Geheimniss. Für-sich-selbst-Sorge-Tragen teilt sich in diese Bereiche auf:
- Schlaf und Regeneration
- Bewegung
- Ernährung
- Innere Ruhe
- Beziehungen
- Werte und Ziele
Ich kündige es euch schonmal an: Zu allen sechs Themen werden wir in den kommenden Wochen noch gesonderte Artikel veröffentlichen, die wir euch auch hier, immer wenn es soweit ist, verlinken! 🙂
Schlaf und Regeneration
Sieben bis acht Stunden Schlaf pro Tag braucht der Durchschnittsmensch. Gönnen wir unserem Körper also die Zeit, die er zum Regenerieren braucht. Wer sich nicht einfach hinlegt und sofort tief und fest schläft, für den habe ich noch einige Tipps gefunden.
- Kein Blaulicht im Bett. Fernseher, Smartphone und Tablet kommen raus. Der Serienmarathon mit dem Liebsten im Bett sollte einem Buch weichen, welches man sich gegenseitig vorliest.
- Versucht es so dunkel wie möglich zu bekommen. Es gibt tolle Verdunklungsvorhänge, manche halten sogar noch die Wärme im Sommer draußen. Oder benutzt Schlafbrillen.
- Kein Alkohol
- Keine schweren Mahlzeiten vor dem Schlafengehen (-3 Stunden)
- Bereitet den nächsten Tag vor. Sucht Eure Kleidung raus, packt die Tasche, legt die Schlüssel bereit. Ihr merkt sofort, wie viel entspannter Ihr seid.
- Findet Einschlafrituale für Euch. Das kann ein Tagebuch sein, ein Dankbarkeitsjournal. Wichtig ist, dass Ihr die Gedanken positiv formuliert. Statt: „Ich stand ewig im Stau.“ ist besser: „Obwohl ich im Stau stand, konnte ich die Zeit nutzen und einen interessanten Podcast hören.“
- Zu den Ritualen können auch Meditieren oder leichte Yogaübungen gehören. Findet heraus, was zu Euch passt.
- Lest Euch den Artikel über die Therapiedecke durch. Vielleicht ist die etwas für Euch.
- Für wen Meditieren nichts ist, der kann es mit Aromaöl versuchen. Jasmingeruch soll beruhigen, Lavendel entspannen und Zirbenöl schenkt Kraft, Mut und Selbstbewusstsein.
- Und eine Schlafbrille wie diese (Affiliate Link) hier könnte auch was für euch sein.
Bewegung
Versucht es mal mit Bewegung an der frischen Luft. Es kann ein Spaziergang sein, eine Joggingrunde, eine Tour mit dem Rad, oder Yoga im Park. Egal für was Ihr Euch entscheidet, es wird Euch bereichern.
In der Bewegung werden nicht nur Stresshormone abgebaut, sondern wir tanken Tageslicht und Sauerstoff. Das sorgt für seelische Ausgeglichenheit und stärkt zudem das Immunsystem.
Ernährung
„Du bist, was du isst.“ So ist es leider. Versucht auf Euren Körper zu hören und versorgt ihn mit Zutaten, die ihm gut tun. Denkt daran, dass Ihr ihn stärken wollt. An dieser Stelle verrate ich Euch gerne, dass wir zu diesem Punkt einen eigenen Artikel veröffentlichen werden. Bis dahin: wenig Alkohol, in Maßen Fleisch und Fisch. Viel Gemüse und viel, viel Wasser trinken.
Innere Ruhe
Wenn man die Ruhe nicht in sich selbst findet, ist es umsonst, sie anderswo zu suchen!
François de la Rochefoucauld
Damit ist ja wohl alles gesagt. Statt dessen wollen wir, dass alles in unserem Leben perfekt ist. Und ist es das mal nicht, Brotdose vergessen, Kuchen missglückt, Essen angebrannt… machen wir uns selbst noch fertig: „Klar, dass mir das passiert.“, statt nachsichtig mit uns zu sein. Wir sollten uns nicht selbst runterziehen, wenn etwas mal nicht gelingt, sondern als nicht änderbar abhaken.
Nachsichtiger mit sich selbst sein. Unserer besten Freundin würden wir keine Szene machen, wenn sie den Kuchen nicht perfekt dekoriert serviert. Seien wir mir uns selbst am nachsichtigsten. Und noch ein Tipp:
Nur fünf Minuten für uns, täglich! In denen denkt Ihr an den letzten Urlaub, oder meditieren, oder geben uns mal dem Nichtstun hin. Kreativ werden ist auch eine Idee.
Beziehungen
Wichtig ist hier der Zusatz: „…, die einem gut tun!“. Ich denke, da muss man nicht viel erklären. Die beste Freundin treffen, ein gutes Gespräch mit dem Partner führen. Mit einer Gruppe Gleichdenkender die Welt verändern oder mit einer Band Musik machen. Gute Beziehungen stärken uns und lassen uns wachsen.
Werte und Ziele
Wenn Ihr Eure Werte kennt, wisst Ihr, was für Euch im Leben wichtig ist. Das Wissen um die eigenen Werte und nach diesen zu leben bringt Euch mehr Energie, denn Ihr könnt Euer Leben zielgerichteter planen.
So einfach ist das mit der Selbstfürsorge 🙂
Einfach ist es natürlich nicht. Das wissen wir auch. Für-sich-selbst-Sorge-Tragen ist eben kein schnelles Schaumbad. Es klingt nach Arbeit, aber eben für sich selbst. Und das klingt doch nach einem Gewinn?(!)
Bilder: Pixabay
Eine Antwort auf „Self-Care“
[…] paar Tips dazu haben wir euch schon hier gegeben. Aber vielleicht möchtet ihr noch ein paar mehr, oder die Hintergründe dazu wissen? Bitte […]