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(Un)perfekter Alltag

Der perfekte Tag

Wenn ich mir einen traumhaften Tag vorstelle, dann sieht er so aus wie hier beschrieben…

Stellt euch vor, ihr habt gerade entweder stressige Tage wegen der Arbeit und allem anderen drum herum, oder einen eher langweiligen Tag am Wochenende oder an den Feiertagen, weil irgendeine blöde Pandemie das Treffen mit Freunden oder Familie schon seit einem Jahr deutlich einschränkt und man sehen muss, wie man sich nur mit seinem eigenen Hausstand sinnvoll beschäftigt… Okay, ihr habt sicher alle eine realistische Vorstellung.

Während ich das schreibe, ist ein verschneiter Apriltag in 2021, Jahr 2 der Pandemie (und ich hoffe, wir müssen nicht weiterzählen), und ich würde mir gern einen besseren Tag erträumen. Also tue ich das doch!

Vollgeparkte Seitenstraße mit einer Wiese und Mülltonnenboxen, verschneit im April

Mein perfekter Tag beginnt mit Ausschlafen, nach einer Nacht ohne Aufwachen zwischendurch, erholt und nach guten Träumen. Es soll aber nicht der ganze Tag verschlafen werden, also sagen wir mal, es ist halb neun. Ich werde von Vogelgezwitscher geweckt, das mag ich besonders gerne. Dann gibts natürlich Kaffee für mich, und den trinke ich noch im Schlafi am Küchentisch. Die Küche ist sonnendurchflutet, die Fenster sind auf Kipp und lassen Frühlingsluft herein (und das Vogelgezwitscher).

Da die Pandemie ja vorbei ist, bin ich nicht zuhause, sondern mit meinem Kind weggefahren. Wohin, da bin ich mir gerade nicht sicher. Hm… Ich nehme jetzt mal die Berge, Österreich irgendwo, oder Südtirol. Da bin ich wirklich gerne. Wir haben eine Ferienwohnung, können aber im Haupthaus frühstücken gehen, denn selbst die Mahlzeiten vorzubereiten gehört nicht zu meinem perfekten Tag. Das Teenager-Kind steht später auf, denn sie hat ja auch einen guten Tag (vielleicht nicht den perfekten Tag, denn der würde bei ihr nochmal anders aussehen als bei mir, und hier geht’s ja gerade um meinen). Wir machen uns dann mal langsam fertig und gehen frühstücken.

Wir können natürlich draußen sitzen, jeder nimmt sich, was er mag (das ist auch das Tolle an Frühstücksbuffets), und wenn wir fertig sind, packen wir unsere Siebensachen und fahren an den herrlichen Bergsee. Da haben wir mehrere Programmpunkte: Erstmal gibts eine schöne Runde um den See von vielleicht zehn oder zwölf Kilometern, teilweise durch einen schönen Wald, der an Märchen erinnert, teilweise direkt am Wasser entlang, mit ein bisschen Steigung und auch ein bisschen Aussicht. Und – oh ja – es gibt Wasserfälle! Ich liebe Wasserfälle. Unsere Trinkflaschen machen wir mit dem frischen Wasser wieder voll. Die Sonne scheint herrlich durch die Bäume, man hört die beruhigenden Waldgeräusche, begegnet ab und zu gut gelaunten und entspannten Menschen, die Luft ist toll.

Mädchen mit Wanderstock läuft am Ufer eines sonnenbeschienenen Bergsees entlang

Es gibt ein Café so in der Mitte der Runde, da kann man auch wieder draußen sitzen, so schöne Urlaubs-Mahlzeiten wie Kaiserschmarrn oder Knödeltris bestellen, zum Trinken sowas wie Almdudler, „Skiwasser“ oder eine Weißweinschorle (eine geht, wenn ich noch fahren muss) im Schatten sitzen und auf den See schauen… Natürlich machen wir da ein Päuschen, essen und trinken etwas, genießen Aussicht, Stimmung und Geräuschkulisse…

Wenn wir nach der Pause die Runde beenden, erwartet uns am Ende eine Wiese am See, auf der man sich ausbreiten, weiter die Sonne genießen und sogar ins Wasser gehen kann! Wir machen es uns da auch nochmal bequem, verdient haben wir es uns! 🙂 Das Wasser ist zu kalt, um komplett reinzugehen, so hartgesotten sind wir nicht. Aber mit den Beinen schaffen wir, herrlich… Das Wasser ist so kalt, dass die Frühlingsluft auf den nassen Beinen hinterher trotzdem eher warm ist und wir unsere Beine an der Luft trocknen lassen.

Oh, und ganz wichtig an meinem perfekten Tag: Mein Kind mag auch, was wir tun, und wir quatschen fast die ganze Zeit, über Gott und die Welt, die Schule, die Familie, Filme, Musik, weitere Pläne… Idealerweise ist es auch für sie ein perfekter Tag. Dafür darf sie auch zwischendurch nur aufs Handy gucken, wenn wir Pause machen, irgendwelche TikToks gucken, Snaps mit Freundinnen schicken und so. Bei so einer schönen Umgebung muss man nicht die ganze Zeit reden, die kann man auch still genießen. Wenn der Nachwuchs mit langem Gesicht und murrend nebenher stapft, schränkt das die Perfektion des Tages doch deutlich ein 🙂

Wenn wir den See ausreichend genossen haben, geht’s zurück zu unserer Unterkunft, abends gibt’s wieder für jeden am Buffet, was er mag, und das Essen dort ist natürlich immer richtig gut. Mit netten Leuten, die wir kennen gelernt haben, machen wir in der Abenddämmerung noch eine Runde durch den schönen Ort, unterhalten uns, trinken in der Hotelbar noch ein Gläschen Wein… Bis wir richtig schön müde ins Bett fallen und uns auf den nächsten Urlaubstag freuen, denn am perfekten Tag haben wir natürlich noch mehr als die Hälfte des Urlaubs vor uns!

Was wäre euer perfekter, traumhafter Tag?