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Kein Gehirn dabei?

Was ist in der Pubertät manchmal da, wo sonst das Gehirn ist?

Manchmal ist es ja so, dass man an einem Buch vorbei läuft und der Titel spricht einen so an, dass man davon förmlich angezogen wird. Das war bei diesem Buch so:

Der Text auf der Rückseite war schon ein deutlicher Hinweis darauf, dass es sich um ein Jugendbuch handelt, aber die Beschreibung klang wirklich gut. Ich hab schon häufiger All-Age-Bücher gelesen und auch Jugendbücher, die richtig gut waren. Also dachte ich, das könnte auch was für mich sein.

Wie war es hier? Es geht um Alina, 17 Jahre alt, die viel raucht und ein wirklich chaotisches Leben ihr Eigen nennt. Die Mutter ist ein alleinerziehender Clown (also, so wirklich Clown, das ist ihr Beruf), sie hat gerade die Schule gewechselt, weil sie gemobbt wurde, und jetzt fängt ihre Clownmutter auch noch direkt beim ersten Elternabend was mit dem Vater vom Spießer-Klassensprecher an…

Das Ganze nimmt ziemlich viele Wendungen für die kurze Zeit, in der es spielt, und für meinen Geschmack kommen zu viele Drogen, zu harmlos dargestellt, vor.

Die Geschichte an sich ist spannend, man fühlt mit Alina mit, die eine Achterbahn der Gefühle erlebt, inklusive Verliebtsein und gleichgeschlechtlicher Erfahrung… Die Sprache richtet sich auch klar eher an Jugendliche, was ich anfangs etwas anstrengend fand, mich dann aber dran gewöhnt habe. Und es gab auch viele Ausdrücke, die ich richtig gut getroffen fand.

Außerdem fand ich es erschreckend, dass ich eher im Alter der Mutter der Hauptperson bin und gerade deren Verhalten irgendwie peinlich fand. Der Roman ist halt aus Sicht der Tochter geschrieben, und da muss die Mutter wohl peinlich sein 🙂

Was sagen Sylvia und Frauke?

Sylvia: Da ich in meinem Herzen ja eigentlich noch 22 Jahre bin, lese ich Jugendromane nicht so gerne. Denn dann stelle ich fest, dass meine Lebensrealität von denen der „jungen Leute“ zu weit entfernt ist… 😉 Das geht nur, wenn Jugendromane in den 80ern spielen!

Bild: pixabay