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Corona und Nachhaltigkeit – wie passt das zusammen?

Welche Auswirkungen hatten und haben Homeoffice, geringerer Straßenverkehr und die ganze Schutzausrüstung auf unsere Umwelt?

Infektionsschutz ist wichtig…

Die Notwendigkeit, eine Maske zu tragen (oder Mund-Nase-Bedeckung, Mund-Nasen-Schutz oder vielleicht auch Schnutenpulli…) dürfte mittlerweile die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland und sogar der Welt kaum noch bezweifeln. Auch das Abstandhalten und die Handhygiene, und auch, sich nicht dauernd ins Gesicht zu fassen, sind Punkte, die zwar nicht immer konsequent durchgezogen werden, aber deren Sinn wohl mittlerweile im Mainstream angekommen ist.

Corona-Müdigkeit?

Es macht sich aber, so scheint es, eine gewisse Corona-Müdigkeit breit. So geistert es auch durch die Medien, und ich kann es für mich selbst bestätigen. Klar, ich trage meine Maske im Nahverkehr und im Supermarkt und wasche mir häufig die Hände, aber es ist nicht so, dass sich eine Gewöhnung daran einstellt. Es geht mir leider eher zunehmend auf den Keks.

Frau mit Maske, die mit dem Kopf auf dem Tisch liegt

Und das stört mich am meisten: Müll, Müll und nochmal Müll…

Überall fliegen Masken rum und müllen die Landschaft zu. Dazu dann noch dauernd Einwegtücher zum Desinfizieren in kleinen Einzelverpackungen, kleine Handtaschenfläschchen Desinfektionsmittel, oder sogar schon getränkte Einweg-Desinfektionstücher in Plastikdosen, zum Beispiel für zigtausende Schülerinnen und Schüler, mehrmals am Tag. Wie viel tausend Einwegmasken haben wir weltweit im letzten halben Jahr verbraucht und weg geworfen? Es sind wahrscheinlich nicht tausende oder Millionen, sondern sogar Milliarden.

Ich vermute allerdings, dass kaum jemand sie so nutzt, wie es zur Eindämmung der Ansteckungsgefahr wirklich gut wäre…

Weggeworfener Mundschutz auf dem Boden

Den Vogel abgeschossen hat aber ohnehin das Seniorenheim, in dem meine Großmutter lebt. Da musste man bei den Besuchen Einweg-Plastik-OP-Hemdchen anziehen. Das ist nicht bloß eine mobile Sauna, sondern hat mein ökologisches Gewissen auch wirklich schwer belastet.

Mittlerweile wurde erst auf Umhänge umgestellt, die aus einem anderen Material waren, das angenehmer zu tragen war (ob das jetzt besser für die Umwelt war, traue ich mich nicht zu beurteilen), und mittlerweile muss man nur noch eine Maske tragen.
Wobei ich dazu sagen muss, dass ich dem Heim das nicht vorwerfe. Dort war man bloß sehr verantwortungsbewusst. Für Seniorenheime ist der Coronavirus der Supergau, wenn er einmal dort Einzug hält…

Der Weg zur Arbeit…

Es ist zu mehr Homeoffice gekommen, was zunächst mal für weniger Straßenverkehr gesorgt hat und in der Hinsicht positiv war. Der Gebrauch von Rechnern bei der arbeitenden Bevölkerung zuhause war wahrscheinlich nicht wesentlich anders als es in den Büros dieser Nation der Fall war. Kein großartig veränderter Stromverbrauch, würde ich vermuten.

Von oben fotografierte Hände auf einer Tastatur am Laptop, daneben eine Tasse Kaffee

Nach dem Lockdown war es dann aber so, dass die Menschen, die dann wieder in ihre Büros mussten, häufig auch auf Bus und Bahn verzichtet haben und lieber mit dem Auto gefahren sind. Manch einer ohne Auto hat sogar wieder an die Anschaffung eines eigenen Autos gedacht. Da wurde dann die CO2-Einsparung tendenziell wieder zunichte gemacht.

Aber – es gab auch den Fahrrad-Boom! Also, der eine oder andere wird die Erfahrungen aus dem Lockdown positiv für sich nutzen, und für manche ist nachher alles wie vorher. (Über das Dilemma der Eltern wollen wir hier nicht sprechen…) Was die Umweltbelastung durch Verkehr angeht, dürfte es also wohl ein Nullsummenspiel werden, weltweit gesehen.

Fahrradzeichen auf dem Boden

Shoppen gehen mit Maske?

Darauf hatte ich wenig Lust. In den Sommerferien bin ich einmal blöderweise in ein Outlet gefahren. Auf das Tragen der Maske dort war ich natürlich eingestellt, aber was ich nicht bedacht hatte: Elendig lange Schlangen vor den Läden! Es gab ernsthaft eine Schlange, wo die Menschen bis zu einem Schild gestanden haben, das ihnen noch 120 Minuten Wartezeit bis zum Einlass angekündigt hat! So dringend könnte ich in einem Outlet nichts, aber auch gar nichts brauchen…

Der Online-Handel hat durch den Masken-Shopping-Frust und die Angst vor dem Virus natürlich zugenommen. Auch nicht ideal, umwelttechnisch gesehen… Viel Verpackungsmüll, vernichtete Retouren, doppelter Transport… Nachhaltigkeit: Fehlanzeige.

Fazit: Corona muss bitte möglichst schnell weg!

Was hat sich für euch durch Corona verändert, was seht ihr positiv, was negativ? Ist bei euch auch schon Corona-Müdigkeit eingetreten? Verratet es uns gern, wir brennen auf eure Meinung!

Bilder: Pixabay